Seit vielen Jahren ist es bei uns Tradition, am zweiten Samstag des neuen Jahres die Neumitglieder zum Bärentanz antreten zu lassen.
Wir treffen uns dazu im Vereinslokal Niehues-Winter in einer „Uniform“ die früher auf dem Land alltäglich getragen wurde: Manchesterbux, blaues Kielken, rotes Halstuch, Holschken und Strohhut. Das Kommando übernahmen die Bärenbeauftragten.
Nach einer angemessenen Stärkung mit flüssigen Kalorien hieß es dann, am großen Bärenbalken anzutreten, auf dem ein fröhlich schmunzelnder Junggeselle thronte und eine diebische Vorfreude zu haben schien – auf das, was kommt.
Mit Flatterband angebunden, war dieser Balken zu schultern und auf ging es, kilometerweit.
Am Samstag war das Ziel der ersten Zwischenrast bei Dirk Schultealbert, ehemals Vorsitzender der befreundeten Rothenberger Schützen. Hier konnten sich alle, besonders die, denen die Zunge nach den Aufgaben schon aus dem Hals hing, für die letzte Etappe stärken.
Die hatte es in sich. Der „Rothenberger Höhenzug“ war zu überwinden, bevor es wieder talwärts nach Hinterrothenberge ging – in die „Bärenhöhle Renkert“, beileibe kein Ort für einen Winterschlaf.
Der 82-jährige Trecksackspieler „MC Linne“ wartete bereits auf sie, um sie in Bewegung zu bringen. Dicke Bärenkostüme waren anzuziehen, und dann waren viele ältere Junggesellen – in der Hitze des Herdfeuers – mit dem Bärentanz zu erfreuen. Um die Tanzbären vor der Austrocknung des Körpers zu schützen, wurde die ausgeschwitzte Flüssigkeit natürlich umgehend und unentwegt ersetzt. Natürlich gab es anschließend auch deftige westfälische Kost.